Tierärztliche Bestandsbetreuung bei Neuweltkameliden – wie geht das?
(Con impuestos)
Statt nur auf Notfälle zu reagieren, sollte bei Herden von Neuweltkameliden aus tierärztlicher Sicht bereits im Voraus geplant und gehandelt werden, nicht zuletzt auch um die Häufigkeit von Störungen und Erkrankungen zu verringern. Daher sind prophylaktische Massnahmen in der Betreuung wichtig, können aber eine Therapie nicht immer verhindern. Die durchschnittliche Herdengrösse bei Lamas und Alpakas ist verglichen mit Rindern oder kleinen Wiederkäuern relativ klein. Eine Herdenbetreuung spielt dennoch eine zunehmend wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge der Neuweltkameliden, wird aber vorläufig der Einzeltierbehandlung den Rang (vorerst noch) nicht ablaufen (dafür sind die Tiere zu wertvoll, haben Familienanschluss etc.). Welche Probleme sind auf den heutigen Beständen zu erwarten? Und welche Abklärungen und Massnahmen sollten die TierärztInnen aus bestandsmedizinischer Sicht (selbständig) durchführen können, um Erkrankungen vorzubeugen?
Sprache: Deutsch
Aufnahme vom 17.03.2022
Prof. Dr.med.vet.habil. Patrik Zanolari, FVH für Wiederkäuer, Dipl. ECBHM, CAS HE Unibe
Patrik Zanolari studierte Veterinärmedizin an der Universität in Bern. Er arbeitete zuerst in einer Nutztierpraxis und war anschließend Assistenztierarzt an der Nutztierklinik der Universität Bern, wo er auch doktorierte (Prokinetic effects of erythromycin on myoelectric activity of the spiral colon of dairy cows).
Er absolvierte ein Residency-Programm an der Wiederkäuerklinik in Bern und qualifizierte sich als Spezialist für Buiatrik (Fachtierarzt FVH für Wiederkäuer seit 2007 sowie Diplomate des European College of Bovine Health Management seit 2009). Es erfolgten weitere Spezialisierungen auf dem Gebiet der Kleinwiederkäuer- sowie der Neuweltkamelidenmedizin mit anschliessender Habilitation im Fach Wiederkäuermedizin (Infectious diseases in South American camelids - Impact on disease control in domestic ruminants and on public health in Switzerland).
Von 2007 bis 2020 arbeitete er in Teilzeit beim Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer und ist seit 2011 als Dozent und stellvertretender Leiter der stationären Wiederkäuerklinik angestellt.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kleinwiederkäuer- und Neuweltkamelidenmedizin. Er ist auch in der Fort- und Weiterbildung für Tierhaltende und Züchter/-innen sowie für Tierärzt/-innen aktiv.